Bitte erkenne deshalb an, dass ich nie perfekt sein werde und ich Fehler machen darf. Es ist absolut nichts Schlimmes. Nur menschlich.

Lieber innerer Kritiker,
du bist oft sehr hart zu mir. Du hinterfragst alles, was ich tue, tuen werde und getan habe. Du lässt mich oft zweifeln. Aber ich weiß, du meinst es nur gut mit mir.
Du willst, dass ich perfekt und gut handle, sodass es mir selbst und meinen Mitmenschen gut geht, dass ich sie respektvoll und mit Mitgefühl behandle, ihnen nicht auf die Nerven gehe und selbst wieder Wertschätzung zurückerhalte, dass ich dazu gehöre. Du willst, dass ich nichts bereue getan zu haben. Du willst immer an meiner Seite sein, um mich zu beschützen.
Ich weiß deine gute Absicht dahinter zu schätzen, aber oft bin ich deshalb so unter Druck, dass du mich ausbremst und ich mir nichts mehr zutraue. Mein ganzes Selbstbild wird negativer und meine Umgebung fängt an meine negatives Bild, dass ich von mir habe, widerzuspiegeln. Dadurch verstärkt sich auch wieder mein negatives Selbstbild und du versuchst mich dann zu schützen, indem du mich meine Handlungen noch mehr hinterfragen lässt.
Es entsteht ein Teufelskreis.
Bitte erkenne deshalb an, dass ich nie perfekt sein werde und ich Fehler machen darf. Es ist absolut nichts Schlimmes. Nur menschlich. Versteh mich nicht falsch, es ist gut, dass du da bist. Es ist auch gut und wichtig über Dinge nachzudenken, bevor man sie tut. Ich bitte dich nur darum ein bisschen leiser zu werden, damit ich wieder atmen kann und ich mich wieder frei fühle.
Danke.
Was würdest du gerne mal deinem inneren Kritiker sagen? Ich lade dich dazu ein auch einen Brief zuschreiben und einfach mal alles rauszulassen.
Wie du wahrscheinlich gemerkt hast, habe ich in meinem Brief auch meinem inneren Kritiker danke gesagt und ihn wertgeschätzt. Ich glaube es ist wichtig auch einfach seine Funktion anzuerkennen und ihn zu akzeptieren. Nur durch Akzeptanz lernen wir schließlich loszulassen.
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